Der Monteverdi-Chor Berlin wurde 1993 von Gerhard Oppelt gegründet. Er widmet sich vor allem der geistlichen Vokalmusik des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit großem Erfolg stellte sich der Chor im Gründungsjahr mit einer Aufführung von Claudio Monteverdis Marienvesper im Berliner Dom erstmals der Öffentlichkeit vor. In Zusammenarbeit mit dem Ensemble Berlin Baroque und namhaften Solisten folgten zahlreiche Konzerte in Berlin mit Bachscher Kantaten- und Oratorien-Literatur; im April 1997 gastierte der Monteverdi-Chor Berlin auf Einladung des syrischen Kulturministeriums mit der Johannespassion von J. S. Bach in Damaskus. Seit 2002 beschäftigt sich der Monteverdi-Chor Berlin in Zusammenarbeit mit der Edition Elisabeth Musiquen außerdem mit der Interpretation wieder entdeckter Vokalwerke des Berliner Kantors Johann Crüger (1598–1662). So konzertierte das Ensemble beispielsweise im Juni 2002 auf Einladung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der Gemäldegalerie Berlin. Weitere Aufführungen neu edierter Werke Johann Crügers und des Frankfurter Kantors Bartholomäus Gesius folgten. Die Besetzung mit wenigen, semiprofessionellen Sängerinnen und Sängern ermöglicht dem Chor größtmögliche Nuancierung der Artikulation und differenzierte Dynamik in der Darstellung von Vokalkompositionen der Alten Musik, was dem Ensemble nicht nur in der Berliner Alte-Musik-Szene hohe Anerkennung verschaffte.In 2008 war die Uraufführung der neuen Gesius-Edition der Akademie für historische Aufführungspraxis.


Schloß Charlottenburg   2016-06         Monteverdi: Marienvesper       Foto: privat